Kalorien versus Kohlenhydrate

 

Angelehnt an und übersetzt aus dem schwedischen von Johan Baltic

Kalorien zu zählen ist eine sehr wenig durchdachte Methode zur Messung der Energieaufnahme eines biologischen Wesens.
Beim Verzehr von sehr geringen Mengen an Kohlenhydraten bleibt der Blutzucker auf einem normalen, niedrigen Niveau. Ein normaler, niedriger Blutzuckerspiegel sorgt dafür, dass der Insulingehalt des Blutes gering bleibt. Bei einem niedrigen Insulingehalt wiederum wird das Hormon Glukagon freigesetzt.
Glukagon sorgt dafür, dass u.a. die Fettsäuren im Fettgewebe (sowie das Fett aus der Nahrung) in Glukose umgewandelt werden.
Glukose wird vor allem vom Gehirn als Brennstoff benötigt.
Damit Glukagon freigesetzt werden kann setzt es voraus, dass eine gewisse Menge an tierischem Fett dem Körper durch die Nahrung zugeführt wird. Ist das vorhandene Fett aufgebraucht, wird die benötigte Glukose vorallem durch den Abbau von verschiedenen Muskeln genommen.
Ist bereits eine große Menge an Körperfett vorhanden braucht man weniger Fett mit der Nahrung zuzuführen aber man sollte dennoch ausreichend an Proteinen verzehren, um die optimale Funktion der Zellen zu garantieren.
Es ist also vorrangig das Hormongleichgewicht, das die Gewichtszunahme/-abnahme durch Fetteinlagerung bzw. Fettfreisetzung steuert.

Die wichtigsten Hormone, die das Gewicht steuern, im Überblick:

  • Insulin – Das Hormon, das die Zellen ”öffnet” so dass diese Glukose (Blutzucker) entgegen nehmen können und als Brennstoffverwenden können. Wenn die Zellen „gesättigt“ sind (welches ziemlich schnell passiert sofern man sich nicht körperlich aktiv ist) veranlasst das Insulin, dass die Reserven als Körperfett gelagert werden. Dies geschieht z.B. beim Verzehr von Kartoffeln (kohlenhydratreiches Lebensmittel)
  • Glukagon – Das Hormon, das die Freisetzung von Körperfett zu Glukose steuert. Glukagon wird nur gebildet, wenn die Insulinmenge im Blut gering ist, d.h. beim Verzehr von nur ganz wenigen Kohlenhydraten.
  • Cortisol – Das Hormon, das bei Stress freigesetzt wird, bei u.a. physischen  oder psychischen Schäden/Belastungen. Cortisol kann lokal auftreten, um entzündliche Prozesse bei Wunden zu hemmen, oder aber bei größeren Belastungen auch im ganzen Körper vorhanden sein. Bei Stress kann Cortisol die Glukagonproduktion unterbrechen und die Blutzuckerproduktion durch die Umwandlung von gewissen Proteinen übernehmen. Erhöhter Blutzucker = erhöhte Insulinproduktion = erhöhte Fetteinlagerung!

 

WICHTIG!!

Eine große Portion Stärke (oder andere Zuckerart/Kohlenhydrate) kann den Körper in eine Stresssituation bringen, durch einen kräftigen Insulinanstieg (als Folge des Kohlenhydratverzehrs) der wiederum eine Cortisolausschüttung verursacht. Der Körper benötigt dann ca 48 Stunden, um das Cortisol wieder abzubauen. Das Hormongleichgewicht ist dadurch also ca 2 Tage gestört; viel Zeit zur Fetteinlagerung also!

 

F A Z I T:

Die oben erklärten Zusammenhänge machen verständlich, dass die Kalorienmenge ziemlich uninteressant ist, oder? Der ganze Gewichtszunahme-/Gewichtsabnahmeprozess (in Form von Fett) wird ja ausschließlich von unserem Hormongleichgewicht gesteuert!
Daher ist es sehr wichtig, die eingenommene Kohlenhydratmenge so niedrig wie nur möglich zu halten, wenn man möchte, dass das Glukagon die Fettlager beseitigen soll.
Es ist zudem SEHR wichtig, nicht zu ”schummeln”. Gerade wenn man schon viele Diäten hinter sich hat dauert es eine Weile bis der Körper versteht, dass es diesmal wirklich ernst gemeint ist. Das Hormonsystem umzustellen ist etwas, das man ernst nehmen sollte.

UND NOCH EINMAL: mit den Kalorien hat das Ganze eigentlich überhaupt nichts zu tun. 
Abschließend noch eins: Streßsituationen, in denen Cortisol produziert wird, sollte man möglichst meiden - allerdings reagieren Menschen sehr unterschiedlich auf Streß.

Das Leben besteht ja zum Glück nicht nur aus Stärke und Zucker, sondern hat noch einiges mehr zu bieten!!

Sorgen Sie einfach für ein gesundes Gleichgewicht!